Auf den Spuren von Clara Müller

Anlass dieser Kunstausstellung bietet die Schenkung des umfangreichen Nachlasses der Künstlerin an die Stiftung Museum Burghalde im Jahr 2019. In den letzten Jahren wurde der reiche Fundus an Briefen, Gemälden und weiteren Archivalien wissenschaftlich erforscht. Die Veröffentlichung der mehrjährigen akribischen Recherchen über die Malerin, verfasst von Samuel E. Lynn, erscheint endlich in Buchform und präsentiert das Leben und Werk der Lenzburger Künstlerin.

In Lenzburg aufgewachsen, in Bergamo künstlerisch ausgebildet und international geschätzt, bleibt ihr der grosse Erfolg verwehrt – trotz hervorragender künstlerischer Werke,
Rezensionen und Ausstellungsbeteiligungen: So stellt sie mehrfach in Bergamo, in Mailand, im Münchner Glaspalast und an der Turnus-Ausstellung in verschiedenen Schweizer
Städten aus. «In England, wo sie in kurzer Zeit die Porträts von Mr. und Mrs. Bruce, Lady Colthurst und auch das Porträt von Miss Augusta Ruby Spencer–Churchill, der Enkelin des 6. Herzogs von Marlborough, malte; letzteres Werk, von bemerkenswerter Qualität, ...», schreibt eine zeitgenössische Kritik. Auch die gehobenen Kreise um die Künstler Enrico Scuri (1806–1884) und Cesare Tallone (1853–1919) sowie Kontakte der von ihr porträtierten Aristokratie bringen nicht den gewünschten Erfolg. Sie stirbt 1929 in Bergamo.

Erstmals nach ihrem Tod erfährt Clara Alwina Müller hiermit eine umfassende Würdigung. Anlass dieser Kunstausstellung bildet die Schenkung des Nachlasses an die Stiftung Museum Burghalde im Jahr 2019. Seither wird der reiche Fundus an Briefen, Gemälden und weiteren Archivalien erforscht. Die Recherchen zu ihrem Leben erscheinen als Buch und sind im Museumsshop erhältlich.

Die Kunstausstellung eröffnet im Rahmen des thematischen Fokus «Pionierinnen, Künstlerinnen, Denkerinnen – 200 Jahre Lenzburger Frauenpower».

Zurück