Die Rückkehr der Malerin Clara Müller (1862 - 1929) nach Lenzburg
21.11.2019 – 30.12.2021
Die Künstlerin Clara Müller (16.3.1862 in Densbüren - 18.2.1929 in Bergamo) lebte als Kind während rund 10 Jahren in Lenzburg, auf dem Gelände der Strafvollzugsanstalt. Ihr Vater Johann Rudolf Müller war der erste Direktor der Anstalt und gilt als Pionier des humanen Strafvollzugs. Im künstlerischen Schaffen von Clara Müller zeigt sich eine begnadete Portraitmalerin. Trotz der hohen Qualität ihrer Arbeiten blieb ihr nachhaltige Anerkennung versagt.
Charakterisierung des künstlerischen Werks
Ihre Porträtkunst kennzeichnet ein hellsichtiger Blick für die Eigenart des Dargestellten in Geste und Haltung sowie ein psychologisches Feingefühl, das um so tiefer dringt, je mehr die Malerin vom Wesen des Modells angesprochen wurde. So gehören denn auch die Bildnisse der Verwandten und die Porträts von Kindern, denen sie herzlich zugetan war, zum Schönsten, was sie geschaffen hat. Bei aller Wirklichkeitstreue verliert sich diese Malerei jedoch nicht in der blossen Charakterisierung: die grossgensinnte Künstlerin sieht auch den Menschen gross, sie verinnerlicht ihn, gibt ihm die Würde des Schicksalsträgers. Dem entspricht ihre besondere Vorliebe für das grosse Format. Neben den Bildnissen malte sie Blumenstilleben - meist mit einem Fenstarausblick in die Weite - und einige wenige Landschaftsbilder der ihr vertrauten Gegend von Bergamo.
Das Clara Müller Kabinett im Burghaldenhaus ist auf Anfrage zu besichtigen.