Frauen am Berg
8. März 2009 bis 31. Januar 2010
Eine Geschlechtergeschichte des Alpinismus.
Schauplatz Alpen. Frauen hatten es nicht leicht, als selbständige Alpinistinnen zu bestehen. Schon die Kleidervorschriften waren ein Hindernis auf dem Weg zum Gipfel. Die Herausforderung bestand darin, auch beim Bergsteigen Dame zu bleiben. So musste die Kleidung praxistauglich sein und gleichzeitig der gesellschaftlichen Frauenrolle entsprechen. Mittlerweile hat die Industrie für Outdoor-Kleidung Frauen als wichtigen Markt entdeckt. Es gibt nicht nur Kleidung, sondern auch Rucksäcke, Schlafsäcke und Klettergurten für weibliche Bedürfnisse.
Für Schweizer Alpinistinnen gab es noch viel gewichtigere Angelegenheiten als die Kleiderfrage. 1907 beschloss der Schweizer Alpenclub SAC, die Frauen auszuschliessen. Bergsteigen wurde zur Männersache und das Hochgebirge zum Männerraum erklärt. Die Alpinistinnen organisierten sich deshalb selber und gründeten den Schweizer Frauen-Alpenclub SFAC. Es vergingen viele Jahre, bis die beiden Clubs sich annäherten. 1979 beschloss man die Fusion – ob Happyend oder geopferter Freiraum diskutierten die Frauen kontrovers.
Schauplatz Lenzburg. Ein heute weltbekannter Hersteller von Bergseilen und Sportkleidern hat Lenzburger Wurzeln. Die Firma Mammut AG begann als kleine Seilerei im Jahr 1878 mit der Produktion von Seilen, Stricken und Schnüren für die Landwirtschaft. Die Bergseile, gedreht und aus Hanf, kamen in den 1920er Jahren ins Sortiment. In nächster Nähe des Museums Burghalde gibt es also ein Unternehmen, das eng mit der Geschichte des Alpinismus verbunden ist.
Mit der Firmengeschichte der Mammut AG und der Geschichte des Frauenalpinismus schlägt die Ausstellung den Bogen vom Lenzburger Flachland zum Schweizer Hochgebirge.